Ingo Vogel: „Böller-Verbotszonen hätten die Lage anders aussehen lassen.“

Essen. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen sieht in Bezug auf die Verwüstung des Altenessener Marktes in der Silvesternacht große Versäumnisse der Essener Stadtspitze. Dazu erklärt Julia Kahle-Hausmann, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat: „Noch zwei Wochen vor Silvester hat die SPD-Fraktion im Rat den Oberbürgermeister und seinen Ordnungsdezernenten in der Ratssitzung gefragt, ob und wo es in Essen sogenannte Böllerverbotszonen geben wird und wie man gedenkt, Verstöße zu kontrollieren und zu ahnden. Da war das Schulterzucken noch groß und man kündigte an, nicht mal versuchen zu wollen, gegen Böllerwütige vorzugehen. Das war für mögliche Randalierer in Essen sicher eine schöne Ansage. Diese Scherben durften – wie von uns befürchtet – Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte dann aufkehren.“

Ingo Vogel, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion und des Ordnungsausschusses ergänzt: „Die Zerstörungswut, die die Unbekannten am Altenessener Markt an den Tag legten, schockt. Aus den Erfahrungen der Vorjahre, hätte ein entsprechendes Verbot von Feuerwerk die Lage dort von vornherein anders aussehen lassen. Dann hätten Polizei und Ordnungskräfte viel früher eine Grundlage gehabt, einzugreifen. Aber das war seitens der Stadtspitze von Anfang an nicht gewollt und sogar noch öffentlich verkündet worden. Eine schöne Einladung an Unruhestifter. Die Schutzverantwortung gegenüber den Essener Bürgern hat man so von Anfang an abgewiegelt. Das war unverantwortlich. Sich dann im Nachhinein hinzustellen und nach mehr Ordnungskräften zu rufen ist leider zu einfach zu billig. Für eine rasche Aufklärung in Zusammenarbeit mit der Polizei zu sorgen, ist das Mindeste, was wir vom Oberbürgermeister jetzt erwarten.“
Zum Hintergrund
In der Silvesternacht verwüsteten nach derzeitigem Kenntnisstand mehrere Unbekannte das Umfeld des Altenessener Markts und zertrümmerten Haltestellen, Werbetafeln und öffentliche Mülleimer. Dabei kam es auch zum Einsatz von Feuerwerkskörpern, um den Platz zu beschädigen.