Gut 1,1 Millionen Euro an nicht verausgabten Mitteln gibt die zuständige Umweltdezernentin Simone Raskob in diesem Jahr an den Kämmerer zurück. Das ist ein Drittel der für 2022 zugewiesenen Mittel für die Neugestaltung von Spielplätzen und die Erneuerung von Spielgeräten im Essener Stadtgebiet. Zugleich prognostiziert die Verwaltung auch für die Zukunft eine verlangsamte Umsetzung der Spielraumleitplanung. Das ist das Ergebnis einer jüngst veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der SPD-Fraktion. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen kritisiert diese mangelnde Zielstrebigkeit der Stadtverwaltung sowie von Schwarz-Grün.

„Über eine Million Euro gehen in diesem Jahr unnötig verloren. Noch in der Ratssitzung in der letzten Woche zeigten CDU und Grüne unseren Vorschlägen, damit dies nicht passiert, die kalte Schulter. Wir bleiben aber dabei: Es braucht mehr Flexibilität, um die Mittel aus der Spielraumleitplanung vollständig umzusetzen und ein zusätzliches Augenmerk auf die Aufwertung und Instandsetzung von Schulhöfen zu setzen. Es gilt die Fachbereiche zur erforderlichen Erneuerung von Spielgeräten besser zu koordinieren,“ erklärt Julia Jankovic, jugendpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. „Genau das, was die Verwaltung nun, auf unsere Anfrage hin, zugibt, sollte eben nicht passieren. Der eine Fachbereich hat zu wenig Personal, um neue Spielplätze anzulegen, der andere Fachbereich wiederum hat zu wenig Geld, um kaputte Spielgeräte, beispielsweise auf Schulhöfen, auszutauschen. Letztendlich gibt man resigniert das Geld an den Kämmerer zurück. Leidtragende dieser Posse sind die Kleinsten in unserer Stadt. Dabei benötigen sie in ihrem immer länger werdenden Schulalltag sicheren und attraktiven Spielraum.“

„Natürlich hat die Stadtverwaltung mit dem steigenden Bedarf an Fachkräften zu kämpfen. Dass Ende 2022 jedoch 1,1 Millionen Euro, die eigentlich für Spielplätze und neue Spielgeräte gedacht waren, zurückgegeben werden, ist keine Folge fehlenden Personals, sondern vielmehr das Ergebnis mangelhafter Abstimmung und der fehlerhaften Einschätzung des Handlungsbedarfs von CDU und Grünen in diesem Feld. Leider irren sie sich auf Kosten der Kinder in unserer Stadt,“ kritisiert Gerd Hampel, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Deshalb fordern wir weiterhin die Aufstellung einer Schulhofsatzung und wir drängen auf einen verwaltungsinternen Arbeitskreis „Spielraum und Spielgeräte“, damit solche unnötigen Verzögerungen künftig vermieden werden können.“